Recyclingfähige Verpackungen, was bedeutet das für uns?

Bild eines Altpapierhaufens mit der einhorn Tampon Verpackung und der aufschrift "recyclingfähige und recycelte Materialien"

Wir verfolgen bei der Entwicklung unserer Verpackungen fünf Werte und einer davon ist “Fairstainable Materialien”. Was, das hört ihr zum ersten mal und ihr wollt mehr wissen? Dann schaut doch mal hier!

Fairstainable Materialien sind für uns unter anderem recycelte und recyclingfähige Materialien. Aber was bedeutet das eigentlich genau und was ist der Unterschied? Das möchte euch am Beispiel von Papier erklären. 

Recycling-Materialien

Für unsere Papier Einweg-Verpackungen kommen frische Rohstoffe (bei Papier in den meisten Fällen Holzfaser) nicht in Frage. Stattdessen setzen wir auf Sekundärrohstoffe, die bereits in Form von Papier (z.B. in Verpackungen) zum Einsatz gekommen sind. Eine gute Nachricht ist, dass in Deutschland überwiegend Altpapier als Sekundärrohstoff für die Papierherstellung verwendet wird. Juhu!

Das ist in diesem hohen Maße möglich, weil es einen ziemlich guten Papierkreislauf gibt. Die Papiere werden in den Sortieranlagen nach unterschiedlichen Qualitäten sortiert und danach zu unterschiedlich hochwertigen neuen Papieren oder Pappen verarbeitet. Die Altpapierfaser wird dabei mit jedem Kreislauf kürzer und damit die Qualität schlechter. Nach sieben Kreisläufen ist die Faser leider zu kurz, um sie erneut zu Papier zu verarbeiten und wird dann für andere Produkte verwendet. 

Auf der Webseite von Interseroh gibt es eine sehr anschauliche Visualisierung des Papierkreislaufs mit super Erklärungen.Bild eines Papierkreislaufs. Am Anfang des Kreislaufs stehen gebrauchte Kartonagen und Altpapier. Der nächste Schritt ist das Zusammenpressen des Altpapiers zu Papierballen. Danach gehen die Ballen in den Pulper und werden dort mit Wasser zu Brei aufgelöst. Der Brei wird auf einem Sieb verteilt und nach Pressung und Trocknung schließlich zu neuem Altpapier. Dieses wird im letzten Schritt des Kreislaufs zu neuen Papiererzeugnissen verarbeitet, die dann später wieder im Papiermüll landen. Dann beginnt der Kreislauf von vorne.

Recyclingfähige Materialien

Ob Verpackungen bzw. Papiere und Pappen auch wirklich ein zweites/drittes/viertes… Leben bekommen, hängt wie oben erwähnt von der Qualität der Papiere ab.

Diese wird z.B. durch die Aufdrucke, Glanzbeschichtungen, Klebebandrückstände oder Verschmutzungen durch Essen beeinträchtigt. Einige Papiere können sogar gar nicht recycelt werden, wenn z.B. das Papier mit Silikon oder Wachs beschichtet (wie bei dem Klebeschutz unserer Binden und Slipeinlagen) oder ein Pizzakarton völlig durchgeweicht ist. 

Wie setzen wir das in der Praxis um?

Den ersten Punkt, recycelte Materialien, umzusetzen ist relativ einfach, weil wir bei der Papierauswahl ja “einfach” auf 100% Recyclingpapier achten können. Da gibt es beispielsweise das Blauer Engel Zertifikat, dass einen 100%igen Anteil versichert und zusätzlich einen schonenden chemischen Verarbeitungsprozess vorschreibt. 

Ob wir recyclingfähige Materialien einsetzen, können wir aber nur durch praktische Tests herausfinden. Daher haben wir von Interseroh einen Recyclingtest  machen lassen. Das ist ein allgemeiner Service, den Interseroh anbietet und bei dem im Anschluss und bei bestandener Prüfung das Siegel “Made for Recycling” verliehen wird.  . Bis 2033 müssen übrigens alle Verpackungen per Gesetz recyclingfähig sein.  

Achtung, Achtung: hier gibt’s exklusiv die Ergebnisse unseres Recyclingtests!

Foto von zwei Tamtampon Verpackungen von vorne und hinten. Bild wurde beim Test gemacht.

Beispielhaft für unsere Papierverpackungen aus Nautilus Classic Papier haben wir unsere Tamtampon normalo Milchtüte (du verstehst nur Bahnhof? Dann schau rüber zur Verpackungsseite)  ins Rennen geschickt, die schwarz und sehr bunt bedruckt ist. Das haben wir bewusst gemacht, da schwarze Farben die größten Qualitätseinbußen herbeiführen. Unsere Hypothese: wenn diese dunkle Verpackung den Test besteht, dann sind die anderen, helleren Verpackungen vermutlich auf recyclingfähig. 

Die schwarz, bunt bedruckte Milchtüte hat insgesamt mit 18 von 20 Punkten den Test mit “Gut” abgeschnitten. Diese Bewertung kam wie folgt zustande:

 1. “Zuordnung zum Erfassungssystem” 20 Punkte

Weil die Verpackung vollständig aus Papier besteht und von Verbraucher:innen intuitiv dem korrekten Erfassungssystem, Altpapier, zugeordnet werden kann. 

2. “Sortierbarkeit gemischter erfasster Verpackungen (LVP)”20 Punkte 

Weil die Verpackung als Papier von Verbraucher:innen erkannt wird, landet sie direkt im Papiermüll und somit sofort im richtigen Stoffstrom. Es muss daher keine Sortierung mit gemischten Verpackungen stattfinden.

3. “Eignung für werkstoffliche Verwertung und Bereitstellen von Sekundärprodukten” 
3.1 “Hochwertigkeit des Verwertungswegs”20 Punkte

Weil für das Zielmaterial Pappe/Papier/Karton eine Vielzahl hochwertiger Verwertungswege, um neue Verpackungen herzustellen, besteht. 

“Abtrennbare, nicht verwertbare Anteile”15 Punkte

Es werden 2,7% des Papiers wegen Kleberückständen oder zu verunreinigten Farbflächen aussortiert. Daher gibt es hier Punktabzug!

Nicht abtrennbare Anteile bzw. Unreinheiten – 15 Punkte

Wie vermutet wurden aufgrund der Farbigkeit Punkte abgezogen, weil es zu “optischen inhomogenitäten” im neuen aufbereiteten Papier geführt hat. Das sieht in Praxis so aus:

Bild des aufbereiteten Papiers, dass aus unseren Tampon Verpackungen gefertigt wurde. Es ist weiß und hat kleine schwarze und rötliche Punkte.

Fazit

Der Test war für uns super wichtig und der Aspekt des Druckbilds wird bei uns auf jeden Fall in Zukunft ein Thema sein. Gerade die letzten beiden Kategorien des Tests sind unserer Meinung “spielentscheidend” und wir fänden es natürlich eigentlich am besten, wenn die Materialien, die aus unseren Verpackungen gewonnen werden, genauso hochwertig sind, wie unsere eigenen Ausgangsstoffe.


Falls ihr weitere Fragen habt: schreibt uns doch einfach!


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