Veganes Sexspielzeug – nee oder?

Sexspielzeug vegan

„Jetzt spinnen die Veganer völlig!“ denkt ihr euch jetzt und direkt gehen die Fantasien mit einem durch, welche Gemüsesorten man sich so in alle möglichen Körperöffnungen schieben kann? Aubergine scheint ein wenig übertrieben. Zucchini hat oft so eine stachelige Oberfläche. Sollte man die Karotten vorher schälen? Werde ich bei Bananen oder Gurken von anderen Hipster-Veganern für einen Spießer gehalten? Wahrscheinlich werden in Brooklyn und Berlin-Neukölln bereits Lotuswurzeln oder Raw-Food Riegel mit aphrodisierenden Wirkstoffen, die über Schleimhäute übertragen werden, zur Befriedigung eingesetzt.
Ok, genug Kopfkino. Was versteht man denn nun wirklich unter veganem Sexspielzeug?

Fangen wir mal mit den Basics an: Kondome und Gleitgel

Oft enthalten diese tierische Zusatzstoffe. Bei Kondomen wird zum Beispiel das Milchprotein Casein eingesetzt. Einige wenige Hersteller wie z.B. auch einhorn Kondome (Vermerk: Schleichwerbung vom Autor) verzichten auf diese Proteine und bieten damit eine Alternative. Kondome eignen sich übrigens auch, um sie über entsprechendes „Sexgemüse“ oder Obst überzustreifen, falls man den direkten Kontakt aus Hygienegründen vermeiden möchte. Bei Gleitgel sollte man prüfen, ob tierisches Glyzerin enthalten ist – dieses wird nämlich aus tierischen Fetten hergestellt. Ihr könnt an dieser Stelle aber gut auf Produkte zurückgreifen, die entsprechende pflanzliche Alternativen verwenden.

Kommen wir zum Klassiker: Dildos

Die meisten Dildos, Lustkugeln oder Vibratoren sind vegan. Sofern diese aus Glas, Keramik, Holz oder Silikon sind besteht also kein Grund für Besorgnis. Vielmehr sollte man darauf achten, welche Inhaltsstoffe sonst noch verarbeitet wurden, die gegebenenfalls toxisch sein könnten – gerade weil man normalerweise Sexspielzeug an sehr sensiblen Körperteilen verwendet und sie oft mit Schleimhäuten in Berührung kommen.

Jetzt wird‘s angezogen: Peitschen, Fesseln und Strap-ons

Normalerweise wird in diesem Bereich tierisches Leder verwendet. Spannende und umweltverträgliche Alternativen sind allerdings Produkte, die zum Beispiel aus alten Fahrradschläuchen hergestellt werden. Für Fesselkünste à la Fifty Shades of Grey kann man Seile aus Hanf oder Jute benutzen. Ebenfalls spannend ist Frischhaltefolie, denn die macht die Haut noch sensibler. Ihr könnt euch ganz einfach damit einwickeln und wenn ihr fertig seid, die Folie ganz schnell mit einer Schere zerschneiden und euch davon befreien. Saubere Sache.

Offenes Geheimnis: Der Duschkopf

Als Mann war ich ganz überrascht, welche magische Wirkung der Duschkopf bzw. der Wasserstrahl anscheinend bei Frauen hat. Ganz nebenbei erzählte mir eine Freundin davon und als ich nach und nach ein paar weitere Frauen fragte, stellte sich dieser einfache Alltagsgegenstand als wahre Orgasmus-Wunderwaffe heraus. Wahrscheinlich erzähle ich der Damenwelt also gerade nichts Neues, aber falls doch, unbedingt ausprobieren! Unzählige Frauen schwören darauf. Solange man wie Kleopatra keine Milch zum Baden verwendet, ist diese Sexspielzeugvariante auch relativ vegan.

Von dem ganzen Sextalk sind wir jetzt wahrscheinlich alle ganz wuschig geworden und freuen uns bereits auf den nächsten Marktstand oder sind ganz wild darauf endlich wieder zu duschen. So oder so sind Orgasmen gesundheitsfördernd ob nun allein, zu zweit oder in der Gruppe.

Habt ihr noch weitere Geheimtipps? Her damit! Erzählt mir von euren Lieblingsspielzeugen, nur kein Schweinkram, sollte ja vegan sein 😉

Zuerst erschienen im Welt Vegan Magazin.


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