Dich macht abgedrehter Tiersex also neugierig…? Na dann bist du hier genau richtig. Dieser Artikel ist die Fortsetzung des Textes zum Thema Tierdating in unserem neuen Magazin.

Bei Honigbienen macht sich eine jungfräuliche Königin auf den Paarungsflug mit einigen Dronen (männl. Bienen). Wird sie von einer Drone durch das Einführen des Fortpflanzungsapparates gedeckt, platzt dieser von der Drone ab und verschließt die Öffnung. Dadurch hat kein weiteres Männchen die Chance zur Fortpflanzung. Der entstehende Knall ist sogar für das menschliche Ohr hörbar.

Die Geschlechterrollen sind bei Plattwürmern (Süßwasser und Meer) nicht so eindeutig belegt. Sie besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsteile und gehören somit zu den Zwittern. Treffen nun zwei geschlechtsreife Plattwürmer aufeinander, wird die Geschlechterfrage durch ein Penisfechten geklärt. Das Tier, das zuerst getroffen wird, nimmt die Spermien des „Gewinners“ auf und nimmt somit die Rolle des Weibchens an. Dieses Tier muss die ganze Energie für die Reproduktion alleine aufbringen.

Einen wahren Sexsüchtigen findet Mensch in Australien. Die hiesigen Beutelmausmännchen legen regelrecht einen Sexmarathon hin. In der Paarungszeit rammeln die sie jedes Weibchen, dass sie finden, teilweise sogar für zwölf Stunden am Stück. Eigentlich nachtaktiv sind sie auch tagsüber auf der Suche nach neuen Partnerinnen. Und das Ganze ohne Pause und Essen. Nach der Paarungszeit sind die Männchen dann so erschöpft, dass sie sterben. Ihr Immunsystem ist komplett anfällig für Krankheiten und Parasiten.

Die argentinische Ruderente (Südamerika) hat den größten Penis aller Vogelarten (im Durchschnitt 20cm – das entspricht der Hälfte der Körperlänge). Das ist aber garnicht das Spannendste daran. Die Penisform von vielen Enten ähnelt einem Korkenzieher. Die Vaginaltrakte der Weibchen stellen hingegen nicht die passenden Äquivalente dar. Bei einigen Entenarten kommt es zu aggressiven Annäherungsversuchen, gegen die sich die Weibchen versuchen zu schützen. So kann der Vaginalgang in die entgegengesetzte Richtung wie der Penis geschwungen sein oder es gibt verschiedene Sackgassen, in denen das Sperma nicht für die Fortpflanzung genutzt wird. Darüber hinaus sind am Ende des Penisses kleine Bürsten angebracht. Diese könnten dafür genutzt werden, um das Sperma von anderen Männchen „wegzuwischen“. Einige Erpel versuchen sogar ihren Penis als eine Art Lasso einzusetzen, wenn ein Weibchen versucht dem erzwungenem Akt zu entkommen.

Wenn wir schon bei großen Penissen sind. Der Penis der Bananenschnecken (Pazifikküste Nordamerikas) ist durchschnittlich genauso groß wir der restl. Körper. Für die Fortpflanzung muss also ein weiteres Exemplar gesucht werden, das mindestens genauso groß ist. Ansonsten könnte der Penis steckenbleiben und von dem Partner abgebissen werden. Da sie ebenfalls Zwitter sind, kann es sogar zu „Sexkreisen“ kommen, bei denen alle teilnehmenden Schnecken befruchtet werden.

Wir bleiben bei aggressiven Männchen. Die Weibchen der Bettwanzen werden ohne jegliche Vorwahnung von den Männchen begattet. Diese schleichen sich von hinten heran und durchstechen die Haut der Weibchen mit ihrem Penis. In der Regel wird ein bestimmtes Organ angesteuert, welches jedoch keine Öffnung nach außen hat. Es kann jedoch auch zu beliebigen Einstechpunkten im Hinterleib kommen. Der Begattungsprozess wird passenderweise auch „Traumatische Insemination“ genannt.

Bei den, zu den Kopffüßern (Verwandtschaftsgruppe der Kraken) gehörenden, Papierbooten (tropische und subtropische Meeresregionen) hat sich einer der acht Arme zu einem Begattungsarm (Hectocotylus) entwickelt. Dieser wird bei der Paarung abgetrennt und schwimmt aktiv auf das Weibchen zu. Er steuert die sogenannte Mantelhöhle des Weibchens an, wo er als Resevoir für Sperma verweilt, auch lange nachdem das Männchen schon weg ist (dieses stirbt nach dem Verlust des Arms). Wissenschaftlern ist der Begattungsarm länger bekannt als der Rest des Männchens. So wurde er ursprünglich für einen parasitären Fadenwurm in der weiblichen Mantelhöhle gehalten. Hectocotylus war der damalige Name dieses Fadenwurms.

Bei Anglerfischen (Tiefsee aller Ozeane) haben die Männchen schon garnichts mehr zu melden. Ihre Körpergröße entspricht in der Regel nur 5-10% der Weibchengröße. Für die Fortpflanzung verbeißt sich das Männchen in das Weibchen und lässt ein Enzym frei, das die Haut des Weibchens auflöst, sodass beide Körper miteinander verschmelzen können. Das Männchen wird zu einem Parasiten und verliert jegliche Selbstbestimmung. Es dient lediglich als Samenspender und wird durch den weiblichen Blutkreislauf ernährt. Wissenschaftler hielten die verbissenen Männchen auch hier lange für artfremde Parasiten. Normalerweise haben Weibchen ein angehängtes Männchen, aber es wurden auch schon Tiere mit gleich acht Männchen gefunden.

Aber es geht auch ganz ohne das Zutun von Männchen. Die gesamte Population einiger Schienenechsen (Mittel- und Südamerika) besteht lediglich aus Weibchen. Ganz ohne Sex geht es aber auch hier nicht. Es müssen sich zwei Weibchen gegenseitig besteigen, um die Eiproduktion zu stimulieren. Die Nachkommen sind dann Klone des jeweiligen Muttertiers.

Da wir keine studierten Bio- bzw. Zoologen sind und lediglich recherchiert haben, können wir die Richtigkeit aller Fakten nicht garantieren. Aber sollte einer von euch ein Tiersexperte sein, melde dich. Wir hören auch sehr gerne abstruse Anekdoten, die wir bisher nicht aufgenommen haben. Dann arbeiten wir zusammen am Inhalt.