In unserem vorherigen Beitrag haben wir euch ja unsere neue kleine Zuckerschnute Lola bereits vorgestellt.. jetzt wollten wir euch gern von ihrer Vergangenheit und ihrem Weg zu uns nach Deutschland berichten..
Lola und ihre zwei Geschwister (links Nala, rechts Terry) wurden als drei kleine, völlig ausgehungerte und frierende Welpen, im Winter in Rumänien gefunden. Ausgesetzt von ihrem Vorbesitzer, der anscheinend keine Verwendung für sie hatte..
Dank Mihaela Loedana Calomen, die sie herzlich bei ihr im Shelter aufnahm, hatten die drei die Chance auf ein neues, glücklicheres Leben in dem sie nie wieder hunger leiden müssen.
Mihaela ist ehrenamtliche Tierschützerin und setzt sich in Rumänien für ausgesetzte Fellnasen und Notfallhunde ein.
Erfolgreich haben sie und ihr Team bereits mehrere Hunde gerettet und weiter vermittelt.
Die Suche nach dem passenden Wegbegleiter
Da ich schon länger mit der Überlegung spielte, einem kleinen Wollknäuel ein zu Hause zu schenken, war ich viel im Netz unterwegs, um mir Informationen zu besorgen. Wie sollte mein neuer Wegbegleiter sein? Welche Rasse? Ein Welpe oder doch lieber ein älterer, gesetzterer Hund? Welche Farbe? Kleine Ohren, große Ohren?! Zunächst stöberte ich dann (wie leider wahrscheinlich viele Menschen) auf ebay Kleinanzeigen herum. Ist ja auch am einfachsten. Täglich werden mehrere hundert neue Anzeigen mit zum verlieben schöne Welpen eingestellt. Auch ich war von dem ein oder anderen Wauz begeistert und schrieb die Anzeigenersteller an, ob man den / die kleine denn mal kennenlernen könnte. Aber nichts da. Wenn der Hund nicht schon nach 5 Minuten der Erstellung der Anzeige “weg” war, musste man sich ganz schnell entscheiden. Ganz oder gar nicht. Dazu kommt, dass für die Kleinen auch noch ein halbes Vermögen verlangt wird. Oft gern über 1.000 €.
Schnell merkte ich, dass mir das ganze zu unsicher ist. Bei den ganzen patzigen Antworten die ich bekam, war mir sowieso klar, dass es hier nicht um das Wohl der Hunde, sondern nur um Geldmacherei geht.
Durch Zufall stieß ich dann bei Facebook auf die Seite Welpen aus dem Tierschutz suchen ein zu Hause.
Aus Unsicherheit, ob ich denn einem “Tierschutz-Hund” gewachsen sei, habe ich die Seite erstmal geliked und beobachtet. Täglich posteten diverse Tierschützer aus Organisationen von der ganzen Welt, egal ob Spanien, Italien, Griechenland, Ungarn oder Rumänien, kleine Hundebabies, die noch auf der Suche nach einem zu Hause sind. Kaum zu glauben, dass sie niemand haben will!
Und dann kam Lola…
Eines Abends saß ich wieder vorm Laptop und scrollte mich durch Facebook.. und dann sah ich sie. Eine bezaubernde kleine Hundedame, die in einem Vorstellungsvideo ganz aufgeregt mit dem Schwänzchen wackelte und in die Kamera lächelte. Lola (ehemals Lizzy). Ich habe mich sofort verliebt! So aufgeschlossen und herzlich wie sie da durch Bild wackelte wusste ich, dass sie perfekt ist.
Aber was jetzt??? Ganz einfach: Wenn ihr eine Fellnase entdeckt, die euch gefällt, dann zögert nicht lange. Schreibt einfach die Person des Posts in einer Privatnachricht an und bekundet eurer Interesse. Ihr habt ja nichts zu verlieren.
Und so war’s dann auch bei mir. Nach einem kurzen Schriftwechsel wurde mir eine Art Bewerbungsbogen zugeschickt, den ich ausfüllen musste. Er war ziemlich lang und ausführlich. Neben allgemeinen Fragen zu meinen Personalien, der Wohnsituation und Ähnlichem wurden auch Dinge erfragt, wieso ich gerade diesen Hund haben möchte, wie viel Gassi gehen ich als angemessen empfinde, ob ich das Tier einschläfern lassen würde uvm. Schwierige, aber dennoch sehr wichtige Fragen. Wer sich einen Hund anschafft sollte sich nämlich genaustens informieren und im Klaren sein, was auf ihn zukommt. Da ist nicht nur kuscheln, spielen und ein bisschen Fresschen angesagt!
Zwei Tage später kam dann ein Anruf von einer Mitarbeiterin der Tierschutzorganisation. In diesem Gespräch legten wir dann einen Termin für die sogenannte Vorkontrolle fest. Das bedeutet, dass eine der Organisation angehörige Person mich bei mir zu Hause besuchen kommt und schaut, ob denn alles, was ich angegeben habe auch so stimmt. Total durchorganisiert! Ich war postitiv überrascht, dass sogar Mitarbeiter hier in Berlin vor Ort sind und alles genaustens prüfen.. was ja auch total wichtig ist! Nicht, dass ich am Ende doch nur eine 1 Zimmer Wohnung und bereits 5 Dobermänner besitze.
Das Gespräch
Eine Woche später war es dann auch so weit. Wir saßen zu dritt in unserer Küche und und führten eine Art Bewerbungsgespräch, wo ich auch nochmal die Chance hatte, allerhand Fragen zu stellen.
Als Anfänger habe ich in Sachen Hundehaltung und Hundeerziehung auch keine Ahnung… da kam schon einiges zusammen und ich war froh, dass jemand da war und mir ruhig und ehrlich alles erklärte. Das Gespräch neigte sich dem Ende zu und erwartungsvoll wartete ich auf das erlösende “OK”. Und ich habs’s bekommen! :))
Sowie einen Vertrag, den ich noch unterzeichnen musste, in dem ich mich verpflichte auf das Wohl des Hundes zu achten, ihm im Krankheitsfall zum Tierarzt zu bringen und bei sonstigen Problemen umgehend die Tierschutzorganisation zu informieren.
Willkommen zu Hause, Lola!
Die nächsten Wochen vergingen wie die letzte Stunde vor Unterrichtsschluss… viiiiel zu langsam.
Die Hunde, die aus Rumänien kommen, werden nämlich nur alle zwei Wochen in Sammeltransporten nach Dutschland gebracht. Zuvor werden sie natürlich gründlichst vom Tierarzt durchgecheckt, geimpft und gechipt. Ansonsten ist eine Ausreise nämlich gar nicht möglich.
Dann endlich, war es so weit: Die Hunde wurden auf die Reise geschickt.
Am Tag der Abreise wird man bei Facebook in einen Gruppenchat aufgenommen, in dem man stündlich über die Ankunft des Transporters informiert wird, die sich aufgrund der vielen verschiedenen Stopp’s ständig ändert.
Um 01:00 Uhr nachts sollte der Transporter planmäßig in Berlin (was übrigens der letzte Stopp ist) ankommen. Letztendlich war es dann 04:30 Uhr morgens. Aber die Aufregung war so groß, dass an Schlaf sowieso nicht zu denken war.
Alle Adoptanten (ca. 10 Personen) warteten dann in Lichtenrade auf einem zur Verfügung gestelltem Grundstück auf die Ankunft der Hunde.
Kaum da, ging alles ganz fix. Alle bekamen die Papiere der Tiere überreicht und dann ihren neuen Wegbegleiter.
Lola lag dann in meinen Armen und war erstaunlich ruhig und unglaublich lieb. Auf der Rückfahrt im Auto konnte sie gar nicht aufhören, an meinem Arm zu schlecken. 🙂
Tja, und jetzt ist sie da. Zwar erst seit einer kurzen Woche, aber sie hat sich schon großartig eingelebt.
Und ich kann nicht glücklicher sein! Sie ist so eine tolle, schlaue und kuschlige Maus.. man kann sie nur lieben. Nichts von wegen Angsthund, Kläffer, gestörter, aggressiver Hund. Ganz im Gegenteil. Sie schenkt uns so viel Liebe, als wäre sie schon immer ein Teil der Familie gewesen.
Und für dieses Strahlen lohnt sich auch das frühe Aufstehen.
Diese Hunde suchen auch noch ein Zuhause!
Falls ihr auch Leben schenken wollt, dann schaut euch doch einfach mal um!
Nala und Terry (Lola’s Geschwister) suchen leider immer noch nach einem neuen Heim.. und diese tapferen Kerlchen haben es mehr als verdient.
Schaut doch mal hier oder auch direkt auf der Website von Mihaela: Calarasi Nofallhunde
Falls ihr noch Fragen oder Bedenken habt, könnt ihr euch auch gerne an mich wenden. Schreibt mir gerne an contact@einhorn.my
Hier auch noch ein paar weitere, großartige Organisationen:
coco
toller artikel. hab mich grad in einen hund verliebt.