Wir machen uns stark für die Quote

Illustration wachsende kleine Bäume und der Überschrift Alles fuer die Quote

Seit 2018 arbeiten wir mit Kleinbäuer:innen in Thailand zusammen, die Kautschuk in Agroforstwäldern anbauen – also die Quote an NICHT-Kautschukbäumen erhöhen und damit zu einem diverseren Parlament ähhh Wald beitragen (mehr Infos zu Agroforst-Anbau gibt’s hier). Die Gruppe ist von anfangs 30 auf heute 90 Kleinbäuer:innen angewachsen und wird stetig größer. Immer mehr Bäuer:innen wollen ihre Anbausysteme diversifizieren – sowohl jene, die schon Teil unserer Lieferkette sind, als auch Bäuer:innen, die gesehen haben, wie viel resilienter Agroforstsysteme sind und welche Vorteile sie ökologisch und ökonomisch mit sich bringen. 

Um weiterhin zum Erfolg der Bäuer:innen, und somit zum Erhalt der  Biodiversität in Thailand beizutragen, möchten wir sie mit einem weiteren Projekt unterstützen:

Das Ziel: Noch mehr Biodiversität durch 15.000 neue Bäume

Kautschuk-Kleinbäuerin lächelt und hält einen Baumsetzling in der Hand und ist kurz davor ihn einzupflanzenIm Rahmen einer Kollaboration zwischen der Prince of Songkla University in Thailand, Ecosia und uns, stellen wir diesen Kleinbäuer:innen 15.000 Baumsetzlinge zur Verfügung. Dabei handelt es sich um zehn weitere Baumsorten (wie z.B. Mahagoni), die sie zwischen ihre Kautschukbäume pflanzen.

Zusätzlich werden von unserem Team vor Ort Workshops veranstaltet, die Wissen über Agroforst-Anbau, und die notwendigen Praktiken vermitteln und sich alte Hasen mit neuen Pionier:innen über regenerative Landwirtschaft austauschen können.Ecosia stellt der Universität dabei eine App zur Verfügung, mit deren Hilfe die Anpflanzung der Setzlinge und deren Wachstum begleitet wird.

Welche Ziele verfolgen wir mit dem Projekt?

Wir wollen…Eine Gruppe von Kautschuk-Kleinbauern und -Kleinbäuerinnen in Thailand mit Baumsetzlingen in den Händen

…weitere Bäuer:innen, die gerade noch in Monokulturen anbauen, von Agroforst überzeugen und ihnen die Praktiken dahinter näherbringen und sie mit ersten Setzlingen versorgen.

…unseren Bäuer:innen, die schon in Agroforstsystemen anbauen, noch mehr Setzlinge zur Verfügung stellen.

Was haben das Projekt und unsere Bemühungen bisher bewirkt?

Zu unseren Kleinbäuer:innen sind noch 38 weitere dazu gekommen und noch weitere haben sich für Workshops angemeldet.

Das spornt uns an, durch den Erfolg der bereits bestehenden Kooperationen noch mehr Bäuer:innen für den Agroforst-Anbau zu gewinnen. Dabei setzen wir in erster Linie auf die guten Erfahrungen der bereits in der Kooperative tätigen Bäuer:innen. Diese inspirieren andere dazu regenerativen Landwirtschaft ebenfalls auszuprobieren. 

Eine Gruppe von Kautschuk-Kleinbauern und -bäuerinnen sitzen in einem Kreis im Wald

Ein langfristiges Ziel ist es, die Kautschukwelt umzukrempeln. Das geht nur systemisch. Was wir zusammen mit unserem Projektteam in Thailand schon geschafft haben: 

Während es den Bäuer:innen vor ein paar Jahren noch nicht erlaubt war, neben Kautschukbäumen noch andere Bäume anzupflanzen, können sie heute, nach langer wissenschaftlicher Einflussnahme und Aufklärungsarbeit durch unsere Partneruniversität, 20% andere Bäume neben den Kautschukbäumen anpflanzen. 

Die lokale Kautschukbehörde (RAOT) und die Landwirtschaftsbank nehmen mittlerweile Agroforstwirtschaft in ihrer Politik auf länderebene auf, sodass  diese Anbaumethode weitere Nachahmer findet und Hürden (wie z.B. Subventionierungen von ausschließlich Monokulturen) abgebaut werden.

Mit Bäume pflanzen allein ist es nicht getan

Baumpflanzen ist für uns kein Selbstzweck, um CO2 zu binden. Klar ist es ein sinnvoller Schritt um den Klimawandel weniger schnell geschehen zu lassen, aber: Bäume müssen lange wachsen, damit sie überhaupt eine effektive Art sind, CO2 zu speichern. Gleichzeitig muss das Holz der Bäume, die gepflanzt werden, in langfristigem Nutzen sein, damit nicht sofort wieder CO2 freigesetzt wird. Wälder brauchen 100 Jahre “permanence” um effektiv zu sein. Erst 10 Jahre nach Pflanzung von Bäumen sieht man Carbon Retention und Sequestration* und auch nur dann wenn der Wald erhalten bleibt und nicht abgeholzt oder niedergebrannt wird.

Baumsetzlinge einfach so zu verschenken, reicht auch nicht. Um wirklich langfristigen Impact erzielen zu können, ist es wichtig, lokale Systeme zu verstehen. Wer pflanzt diese Bäume? Was bringen die Bäume den Leuten? Haben sie Absatzmärkte von Agroforstprodukten, bzw können wir diese aufbauen? Welche Bäume sind heimisch und passen zusammen?  

Ein Kautschuk-Kleinbauer und eine -Kleinbäuerin nehmen sich BaumsetzlingeBei unserer langjährigen Zusammenarbeit vor Ort können wir uns einerseits sicher sein, dass die Art und Weise, wie die Bäume gepflanzt werden, wie die Setzlinge beschafft und wie die Menschen vor Ort einbezogen wurden, fairstainable ist. Außerdem achten wir darauf, dass eine gute Balance aus den Baumarten besteht, die regional sind und unterschiedliche Funktionen im Wald erfüllen

Wir sollten langfristig weltweit in regenerative Landwirtschaft investieren. Der Boden kann CO2 sehr gut binden und für mehrere Jahrhunderte speichern. Aber um gesunde Böden aufzubauen, braucht es Zeit. Je nach Weltregion bis zu 100 Jahre für 1cm Humusaufbau. We better start now!

Über Ecosia

Ecosia wurde 2009 von Christian Kroll in Berlin gegründet und ist die größte gemeinnützige Suchmaschine der Welt. Mit den Einnahmen aus Suchanfragen pflanzt Ecosia Bäume, wo sie dringend benötigt werden. Aktuell arbeiten sie zusammen mit Partnerorganisationen in über 60 Baumpflanzprojekten weltweit. Diese sitzen in über 30 verschiedenen Ländern, darunter Spanien, Indien, Burkina Faso, Australien, Brasilien und Indonesien, und so konnten bis heute über 130 Millionen Bäume gepflanzt werden. Monatliche Finanzberichte ermöglichen einen transparenten Blick in Einnahmen und Ausgaben. Ende 2020 wurde Ecosia mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet und damit in der Kategorie “Unternehmen” für ihre erfolgreiche Begegnung mit ökologischen und sozialen Herausforderungen belohnt.

 

*die Speicherung von CO2 und damit eine Reduzierung der CO2 Emissionen in der Atmosphäre

Illustration von Sandra Bayer


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