Oh jetzt wird es wissenschaftlich – das fairstainable Kondom

Auf dem Weg zu einem fairstainable Kondom stehen wir ganz am Anfang. Wir gehen gerade die ersten Schritte. Aber ähnlich wie ein Kind, das laufen lernt, müssen wir viel lernen. Aber von wem? Wer weiß, was Fairstainability für ein Kondom genau heißt? Im Bereich Soziales/Fairness ist das Ziel klar: faire Löhne und Arbeitsbedingungen, Sozialversicherungen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf etc. und das entlang der Wertschöpfungskette. Das unterscheidet sich nicht groß von anderen Wertschöpfungsketten und anderen Sektoren wie z.B. Baumwolle oder Kakao. Was nicht heißt, dass eine Umsetzung dieser Ziele leicht sein wird oder dass wir hier nichts lernen müssten.

Was heißt denn bitte nachhaltiger Kautschukanbau?

Aber wie lauten die Ziele genau im Umweltbereich? Ja Monokulturen sind scheiße, gerade in Gegenden, wo vor 30 Jahren noch tropische Regenwälder standen, genauso wie schädlicher Pestizid- und Düngereinsatz, der das Grundwasser und den Boden verunreinigt. Aber wie ändert man das? Welche Pestizide sind schädlich und welche kann man durch natürliche Alternativen ersetzen? Was braucht der Kautschukbaum genau? Wie sieht eine „sinnvolle“ (also nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig) Düngung aus, und wie kann das ökologisch wertvoll sein? Wie verhindert man, dass das Grundwasser verunreinigt wird, sodass angrenzende Flächen oder benachbarte Gemeinden nicht unter unsauberem Grundwasser leiden? Wie stellt man sicher, dass Kautschuk nachhaltig angebaut wird? Und vor allem so, dass die Kautschukbauern vor Ort von der Bewirtschaftung leben können, aber eben ohne der Natur zu schaden.

Es gibt so viele Fragen und leider keinen Standard für nachhaltigen Kautschukanbau, wo wir uns die Antworten hätten abschauen können. Die Frage bleibt also: Wie lernt man als fairstainable Kondom laufen?

Yes, wir haben die Experten für nachhaltigen Kautschukanbau an Board

Es gibt zwar keinen Standard, aber die Wissenschaft hat trotzdem Antworten auf viele dieser Fragen. Die Universität Hohenheim ist so ein Experte. Sie forscht schon seit Jahren zu nachhaltigem Kautschukanbau in tropischen Gebieten. Und wir haben jetzt offiziell Wissenschaftler der Universität Hohenheim als Partner für unser Fairstainability Konzept gewonnen. Von ihnen wollen wir zusammen mit unseren Partnern in Malaysia lernen, was es heißt Kautschuk nachhaltig anzubauen. Wir kriegen sozusagen Lauftraining von Marathonläufern. Yes.

Und was versprechen wir uns davon?

Eigentlich muss man hier nicht mehr viel sagen. Oder doch? Naja, wir versprechen uns von der Kooperation konkret zu lernen, wie eine nachhaltige Kautschukplantage für unsere Kondome auszusehen hat. Im besten Fall dient die Plantage und die Erkenntnisse, die wir daraus gewinnen, auch anderen Kautschukplantagen zum Vorbild oder wir können mit kleinbäuerlichen Betrieben unsere Erfahrung teilen und dann mit ihnen zusammen arbeiten. Und all das basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.Da muss man jetzt auch wirklich nicht mehr viel zu sagen, oder?

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Die ersten Schritte

Als erstes haben wir ein Memorandum of Understanding mit der Universität Hohenheim unterzeichnet. Hier geht es darum, für beide Seiten zu klären, wie die Zusammenarbeit aussehen soll.

Gerhard Langenberger von der Uni Hohenheim war im März zusammen mit Waldemar schon mal auf der Plantage Tay Plantation. Das ist die Plantage, von der der Großteil des Kautschuks für unsere Kondome stammt. Hier werden wir die Pilotprojekte zu nachhaltigem Kautschukanbau starten.

Deshalb lösen sich aber die oben genannten Fragen trotzdem nicht in Luft auf. Wir sind also immer noch weit weg vom eigenständigen Laufen.

Gemeinsam mit der Uni Hohenheim werden wir analysieren wie es um die Biodiversität auf der Plantage bestellt ist. Wir werden Leerflächen auf der Plantage auswerten und gucken, ob man diese ökologisch wertvoll bepflanzen kann. Das Gleiche soll an den Wasserläufen passieren. Zudem werden wir die Boden- und Baumqualität und den derzeitigen Dünger- und Pestizideinsatz analysieren, um so nachhaltige Anbaumethoden ermitteln zu können.

Wir freuen uns sehr darauf, die Erkenntnisse aus der Wissenschaft in der Praxis umsetzen zu können und von den Besten laufen zu lernen. Auf dem Weg zum fairstainable Kondom.

 


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