Die Periode bleibt aus – Woran liegt es und was kannst du tun?

Illustration Sandra Bayer Periode bleibt aus Comic

“Ich bin eine Woche drüber.” Wie oft ich diesen Satz schon von Freundinnen gehört habe, kann ich wohl nicht mehr zählen. Meine Periode war pünktlich, wie das Aufgehen der Sonne. Zunächst hatte ich einen geregelten Rahmen durch die Pille und als ich sie abgesetzt habe, hat sich innerhalb von 6 Monaten ein regelmäßiger Zyklus eingestellt. 28 Tage – wie im Lehrbuch. Doch vor kurzem war Tag 28, 29 und dann auf einmal wurde ich unruhig. Meine Periode kam und kam nicht und ich fragte mich woran es liegen konnte, denn eine Schwangerschaft, der Klassiker-Grund No. 1, konnte ich ausschließen. 

An Tag 46 bekam ich meine Periode und hatte gemerkt, dass vor allem Stress und eine darauf resultierende Erkältung der Grund dafür waren. Welche weiteren Gründe es geben kann und was man dagegen tun kann hier, jetzt und heute nur für euch: 

Die Gründe sind natürlich vielfältig. Von der Natur ist schon vorgesehen, dass nach der Geburt einige Wochen der Eisprung nicht wieder einsetzt. Jedoch sollte man auch hier vorsichtig sein, denn besonders eine weitere Schwangerschaft nach der Geburt kann Risiken haben. Wenn das Baby gestillt wird, wir Prolaktin ausgeschüttet, was ebenfalls den Eisprung verhindert. Dafür muss das Stillen jedoch in einem regelmäßigen Rhythmus erfolgen, sodass der Prolaktinspiegel aufrecht erhalten bleibt.

Zu einem späteren Zeitpunkt kann die Menopause bzw. die Wechseljahre einsetzen. Ab diesem Moment wird immer weniger Östrogen und Progesteron produziert. Menstruierende haben dann zeitweise einen Zyklus, der sich auf 3-4 Monate ausdehnt. Andere wiederum haben von einem Moment auf den anderen gar nicht mehr ihre Periode und wieder andere haben ihre Periode nicht in sonnenarmen Zeiten des Jahres. Es kann jedoch weiterhin zu einer Schwangerschaft kommen. Zu Beginn findet der Eisprung nur seltener statt und bleibt nicht komplett aus. Zwischenblutungen und starke Blutungen können Begleiterscheinungen in dieser Phase sein, bis der Zyklus schließlich ganz ausbleibt und auch der Eisprung nicht mehr stattfindet.

Be classy not stressy…

Ein nicht “natürlicher” Grund für das Ausbleiben der Periode ist Stress. Wir alle kennen ihn, wir alle haben ihn, aber jede*r versteht darunter etwas anderes, empfindet es anders und hat eine andere Toleranzgrenze. Eins haben wir jedoch gemein: Die Hormone, die durch Stress entstehen, werden im Hypothalamus gebildet, genauso, wie die Hormone, die die Periode auslösen. Durch diese Störung findet kein Eisprung statt. Sei es nun durch eine emotionale Krise, durch eine anstehende Entscheidung oder Trauer: Stress kann sich auf den Zyklus auswirken! 

Neben Stress kann auch jede noch so kleine Erkältung den Zyklus beeinträchtigen, da der Körper den Fokus auf die eigene Gesundheit legt und nicht auf die “Produktion” eines neuen Lebens. Darüber hinaus haben Krankheiten wie PCOS und Schilddrüsenstörungen einen Einfluss auf den Hormonhaushalt und können durch ein Ungleichgewicht, ebenfalls die Periode verzögern. Des weiteren kann zu viel Sport ebenfalls zu anstrengend sein für den Körper. Die Periode erfordert viel Kraft und ist mit einer weiteren starken Belastung für den Körper nicht immer zu stemmen.

Ein anderer ausschlaggebender Grund sind Essstörungen. Der Körper braucht Fettgewebe um Östrogen zu bilden. Bei einem starken Untergewicht, kann dies nicht mehr geleistet werden und die Periode bleibt aus. Aber auch bei starkem Übergewicht, kann es dazu kommen, dass der Körper überfordert ist und nicht mehr in der Lage ist, den Zyklus aufrecht zu halten. 

Was kann ich dagegen tun?

Gegen einige dieser Gründe könnt ihr aber vorbeugen. Besonders gegen den Stress könnt ihr euch “schützen”. Vorab möchten wir aber betonen, dass diese Tipps, keinesfalls einen Ärzt*innenbesuch ersetzen. Wenn drei Monate hintereinander bei euch die Periode ausbleibt sucht bitte spätestens eine*n Ärzt*in auf!

Um Stress zu reduzieren ist Tiefenentspannung das Stichwort. Leichter gesagt als getan, aber es gibt einige Techniken, die euch helfen können: Autogenes Training bringt dir durch Übungen die Entspannung von innen nach außen bei. Darüber gibt es einige Bücher und Kurse, anhand derer ihr es erlernen könnt. Progressive Muskelentspannung hilft euch durch aktives An- und Entspannen verschiedenster Muskelpartien, Entspannung herbeizuführen. Auch das könnt ihr am besten mithilfe eines Kurses lernen. Was die meisten von euch kennen werden sind Meditationen. Anhand derer könnt ihr euch eine Zielsetzung vornehmen und so den Körper entspannen und den Zyklus wieder in Gang bringen. 

Am Ende hat mir am besten eine Yin-Yoga Stunde geholfen und eine Meditation, denn die Auslöser waren eine Erkältung und Stress. Durch die Verspätung habe ich noch einmal ganz anders meine Periode zu wertschätzen gelernt. Mein Körper meistert die Periode jeden Monat und ich bin ihm jetzt noch ein kleines Stück mehr dankbar dafür, denn das kann er nur, wenn ich gesund bin.

Illustrationen von Sandra Bayer


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